Das wort vom „web 2.0″ ist in aller munde, aber niemand sieht die dahinter stehende verschwörung. Dabei zeigt ein einfacher blick auf die tatsachen, was es mit diesem „web 2.0″ wirklich auf sich hat.
Interessanterweise ist der begriff „web 2.0″ völlig inhaltsleer, so dass er mit beliebigen inhalten gefüllt werden kann — er hat nichts mit einer wie auch immer gearteten neuen technik zu tun. Um das zu verbergen, werden allerdings allerhand blendwörter produziert. Dies ist eine kleine, unvollständige übersicht:
- Die standards des internet sind wirklich nichts neues, und insbesondere wurde das „web“ nicht neu erfunden.
- Um von dieser tatsache abzulenken, wird von der neuen interaktivität typischer „web 2.0″-angebote gesprochen. Als wenn interaktive angebote im web so eine neuheit wären, schon in der anfangszeit des www hatte jede site ihr gästebuch und viele sites ein richtiges forum.
- Um von dieser tatsache abzulenken, wird von der neuen konvergenz aller möglichen medien gesprochen. Diese basiert jedoch auf standards, die es schon seit mindestens einem jahrzehnt gibt – im falle von HTML ist der darunter liegende standard SGML gar ein kind der späten siebziger jahre. Das viel beschworene XML ist auch nichts weiter als eine vereinfachung und erweiterung von SGML.
- Hinter dem kürzel AJAX verbirgt sich nichts weiter als die programmierung dynamischer anteile von HTML-seiten mit hilfe von javascript, und es hat bis heute die gleichen krankheiten wie in der anfangszeit dieser unsinnigen bestrebung. Wer sich einmal eine typische AJAX-programmierung angeschaut hat, der hat auch die vielen zeilen programmcode gesehen, die nur die unterschiede zwischen den browsern in der javascript-implementation behandeln sollen.
Wer mitdenken kann, dem fällt eine ähnlichkeit zu einer anderen, recht verachtenswerten menschlichen tätigkeit auf: Zur werbung. Auch dort werden mit inhaltsleeren worten („schmeckt so himmlich joughurt-leicht“ als ein beispiel) dinge verkauft, derer die meisten menschen gut entbehren könnten. Genau so ist’s auch mit dem so genannten „web 2.0″ — es handelt sich um eine erfindung der werber, um das produkt einer verschwörung der internationalen werbe-industrie.
Das ziel dieser bestrebung ist es, zu verhindern, dass die internet-benutzer javascript und plugins abschalten. Mit dieser einfachen abschaltung geht fast die gesamte werbung an einem vorbei, und die investitionen in die weltdurchwirkende gehirnwäsche wären vergebens. Deshalb gibt man den menschen die wie aus dem tollhaus tollen möglichkeiten von „web 2.0″, die sich nur mit aktivierten werbemöglichkeiten benutzen lassen.
Dass die inflation der blogs und verwandter angebote den werbern neue möglichkeiten zur vermarktung auch noch des unnützesten tinnefs durch massenhafte spam in die kommentarmöglichkeiten und damit letztlich in das alles indizierende google hinein zur verfügung stellt, ist dabei gewiss ein teil des plans.
Die beweise sind erdrückend.